Wenn es um das Mieten einer Wohnung geht, verlangen die Wohungsbesitzer immer häufiger von den Interessenten eine eine Schufa Auskunft für Vermieter, um mit einem geeigneten Kandidaten einen Mietvertrag abzuschließen. Dies ist vor allem in Ballungszentren der Fall, wo es für jede frei werdende Wohnung regelmäßig eine große Zahl an Bewerbern gibt.
Während früher meist ein Nachweis des Einkommens genügte, wird heute ein kostenpflichtiges Zertifikat (Schufa-Bonitätsauskunft) verlangt. Dies löst bei vielen Menschen, die eine Wohnung mieten möchten, ein ungutes Gefühl aus, weil private Informationen an den Vermieter weitergegeben werden. Insofern ist es wichtig zu wissen, welche Daten in welcher Form an diesen weitergereicht werden.
Wer ist eigentlich die Schufa?
Zusätzlich werden bei der Schufa außerdem viele Verträge gemeldet, die eine laufende Zahlung beinhalten wie etwa Handyverträge. Dadurch kommen mehr als 940 Millionen Einzeldaten zu praktisch allen in Deutschland lebenden Erwachsenen zusammen.
Warum verlangen Vermieter eine Schufa Auskunft?
Wie erwähnt, erteilt die Schufa Auskunft über die Kreditwürdigkeit von Privatleuten. Ein Vermieter ist im Hinblick auf den Mietvertrag vor allen Dingen daran interessiert, dass die Mietzahlungen in regelmäßiger Form erfolgen. Wenn hohe Schulden auf einem Mieter lasten, hat dies meist auch Einfluss auf dessen Zahlungsmoral im Hinblick auf den Mietzins.
Die einfachste Möglichkeit für Vermieter, sich in dieser Hinsicht abzusichern, ist das Verlangen einer Schufa Auskunft von Interessenten für seine Wohnung.
Gibt es eine rechtliche Verpflichtung zu Verfügungstellung von Schufa Auskünften?
Rein juristisch betrachtet besteht für Mieter keinerlei Notwendigkeit, dem Vermieter eine Schufa Auskunft zur Verfügung zu stellen und diese auch noch selber zu bezahlen.
Für den Vermieter besteht aber umgekehrt auch keinerlei rechtliche Notwendigkeit, bei einer Vielzahl von Interessenten ein Losverfahren o.ä. zu veranstalten. Diesem ist es daher unbenommen, aus der Auswahl der Interessenten zunächst diejenigen auszusortieren, die im keine Schufa Auskunft ausgehändigt haben.
Dass sich alle Interessenten verweigern, ist eher unwahrscheinlich. Insofern gibt es zwar keine rechtliche Pflicht aber eine praktische Notwendigkeit, die entsprechenden Daten zur Verfügung zu stellen.
Was sieht der Vermieter bei der Schufa-Auskunft?
Die Bedenken von Mietern hinsichtlich Auskünften der Schufa beziehen sich vor allem auf die Informationen, die in diesen Schreiben enthalten sind.
Hierzu ist wichtig zu wissen, dass es unterschiedliche Auskünfte der Schufa gibt:
- Schufa-BonitätsCheck
- Schufa-BonitätsAuskunft
Beide Dokumenten unterscheiden sich dahingehend, welche Daten in ihnen enthalten sind. Vereinfacht gesprochen wird im BonitätsCheck lediglich klar gestellt, ob ein potentieller Mieter kreditwürdig ist oder nicht.
Für den Vermieter reicht das Dokument des Bonitätschecks in der Regel aus!
Die BonitätsAuskunft enthält dagegen nähere Einzelinformationen zu bereits laufenden Krediten, Handyverträgen und anderen finanziellen Fragen. Insofern ist wichtig, sich mit beiden Varianten näher zu befassen.
Der Inhalt des Schufa BonitätsChecks
Der BonitätsCheck der Schufa enthält keinerlei Einzelinformationen über finanzielle Belange des Mieters. Er gibt lediglich Auskunft darüber, ob bei der Schufa ausschließlich positive Informationen hinterlegt wurden oder ob es auch negative Merkmale hinsichtlich der Bonität gibt. Jenseits der Frage, ob der Mieter kreditwürdig ist oder nicht, besteht daher ein weitreichender Schutz der persönlichen Daten.
Andererseits verhält es sich so, dass bei einem Vorliegen negativer Merkmale keine Auskunft darüber erteilt wird, wie schwerwiegend diese negativen Aspekte sind. Hierzu lässt sich jedoch festhalten, dass eine Spezifizierung vermutlich nicht weiterhelfen würde. Bei gefragten Wohnungen dürfte es immer genug Bewerber mit mängelfreiem Schufa BonitätsCheck geben.
Die Schufa BonitätsAuskunft
Beantragt ein Mieter einen BonitätsCheck bei der Schufa erhält er parallel eine BonitätsAuskunft. Diese ist nur für ihn persönlich bestimmt. in diesem Dokument sind alle bei der Schufa registrierten Informationen zur finanziellen Lage im Detail aufgeführt. Diese einzelnen Daten haben für den Vermieter keine Relevanz, da sich dessen Interesse ausschließlich auf die Zahlungsfähigkeit richtet. Entsprechend sollte auch ausschließlich der BonitätsCheck weitergeleitet werden.
Kosten für den BonitätsCheck
Für die Ausstellung eines BonitätsChecks stellt die Schufa 29,95 Euro in Rechnung. Hier gilt, dass bezahlt, wer bestellt.
Sofern der Vermieter eine Auskunft ausgehändigt bekommen möchten, zahlt daher der Mieter. Anders sieht es aus, wenn im Mietvertrag ein Passus enthalten ist, der den Vermieter ermächtigt, entsprechende Informationen bei der Schufa selber einzuholen. In diesem Fall trägt dieser dann auch die Kosten für den BonitätsCheck.
Kostenlose Selbstauskunft verwenden?
Persönliche Auskünfte über die bei der Schufa hinterlegten Daten und den hieraus errechneten Score erteilt die Schufa grundsätzlich kostenlos. Insofern stellt sich die Frage, ob es nicht einfacher ist, diese Auskunft ganz einfach in Kopie weiter zu geben.
Hiergegen sprechen mehrere Gründe. Dies betrifft zu einen den Schutz persönlicher Daten. Mit dem Weiterreichen der Selbstauskunft an den Vermieter gibt man diesem alle persönlichen, finanziellen Daten preis.
Außerdem macht es im Zweifel einen schlechten Eindruck, wenn andere Interessenten einen kostenpflichtigen BonitätsCheck abgeben. Dies hat eine deutlich seriösere Wirkung.
Lassen sich trotzdem Kosten sparen?
Bei der Beantragung des BonitätsChecks gibt es zwei Varianten. Dieser kann entweder online als PDF oder in Schriftform versendet werden.
Als Schriftstück lässt sich dieser jeweils nur einmal verwenden. Wird er dagegen als PDF beantragt, kann er mehreren potentiellen Vermietern gleichzeitig zur Verfügung gestellt werden. Da bei der Suche nach einer Wohnung meist mehrere Bewerbungen erfolgen, ist diese Möglichkeit im Zweifel die sinnvollere.
Das Datum des Checks ist auch in der Online-Variante vermerkt, weshalb die Aktualität auch auf diesem Wege nachweisbar ist. Zusätzlich erhält der Vermieter einen Verifizierungscode, mit dem dieser die Echtheit des überlassenen Dokuments bei der Schufa überprüfen kann. In der Regel wird ein BonitätsCheck durch Vermieter in der Online Form daher vorbehaltslos akzeptiert.
Was ist ein guter Schufa Score?
Da mit dem Bonitätscheck immer auch eine Selbstauskunft mitgeliefert wird, ist wichtig, abschießend darauf einzugehen, welche Werte beim Schufa Score welche Bedeutung haben. Hier sind 100 Prozent der beste Wert, der erzielt werden kann. Im Bereich zwischen dieser Höchstmarke und 95 Prozent gelten Schuldner als sehr sicher.
Der Bereich zwischen 90 und 95 Prozent betrifft die Fälle, bei denen wenig Risiken bestehen.
Jeder Wert unterhalb von 90 Prozent führt bei potentiellen Geschäftspartnern jeder Art zu höher Vorsicht, weil größere Risiken bestehen.
Fazit
In Sachen Datenschutz müssen sich Interessenten für Wohnungen wenig Gedanken machen. Im BonitätsCheck der Schufa wird lediglich mitgeteilt, ob negative Einträge vorliegen oder nicht. Darüber hinaus enthält das Schreiben nur Daten wie den Namen, die Adresse, das Geburtsdatum sowie den Zeitpunkt der Beantragung des Checks.
In Gegenden mit hoher Nachfrage kommen Wohnungssuchende in der Regel nicht darum herum, einen solchen Check kostenpflichtig zu beantragen. Die hierdurch enstehenden Kosten fallen deutlich geringer aus, wenn der BonitätsCheck bei der Schufa in PDF Form beantragt wird, da dieser dann mehrfach einsetzbar ist.